Eine traditionelle App, eine mobile oder webbasierte Anwendung, die auf zentralisierten Servern läuft und von einem einzelnen Unternehmen kontrolliert wird. Also alles, was du seit Jahren nutzt: Bank-Apps, E-Commerce-Plattformen, Social-Media-Dienste. Auch wenn Blockchain und DeFi alles verändern, bleiben diese Apps der Standard – und oft die einzige Wahl, die du hast. Sie sind einfach, vertraut und funktionieren – meistens. Aber sie haben einen großen Haken: Du vertraust deine Daten, dein Geld und deine Identität einem Unternehmen an. Und wenn das Unternehmen scheitert, wird es schmerzhaft.
Im Krypto-Bereich tauchen immer wieder Projekte auf, die behaupten, eine "dezentrale App" zu sein – aber oft steckt hinter dem Label nur eine traditionelle App, die einen Krypto-Token als Feature hinzugefügt hat, ohne die zugrundeliegende Infrastruktur zu verändern. So wie viele Airdrops, die du online siehst: Sie fordern dich auf, dich mit deiner Wallet anzumelden – doch die Plattform selbst läuft auf einem Server in einem Rechenzentrum, den niemand kontrolliert. Das ist kein Web3. Das ist nur Marketing. Und es ist gefährlich. Denn wie bei ko.one oder YodeSwap kann der Betreiber jederzeit verschwinden – und mit deinen Daten und deinem Geld. Die echten Krypto-Apps, wie DEXs oder DeFi-Protokolle, laufen auf der Blockchain. Sie brauchen keine zentrale Firma. Sie sind open source. Sie sind auditierbar. Und sie sind nicht abhängig von einer einzigen Person oder Firma.
Doch warum gibt es traditionelle Apps immer noch? Weil sie für viele Nutzer einfacher sind. Du musst keine Wallet einrichten, keine Seed-Phrase speichern, keine Gasgebühren zahlen. Du klickst auf "Einloggen mit Google" – und los. Das ist bequem. Aber Bequemlichkeit ist kein Sicherheitsmerkmal. Viele Nutzer in Bolivien nutzen Stablecoins, weil sie keine traditionelle Bank mehr vertrauen. Andere in Nepal handeln mit Bitcoin über P2P-Apps, weil die Regierung es verbietet. Beide Gruppen haben eine Wahl getroffen: Sie verzichten auf die Bequemlichkeit, um Kontrolle zu behalten.
Wenn du dich mit Krypto beschäftigst, musst du lernen, zwischen echter Dezentralisierung und bloßer Benennung zu unterscheiden. Eine App, die "Blockchain" im Namen trägt, ist nicht automatisch sicher. Und eine traditionelle App, die keine Krypto-Funktionen hat, ist nicht automatisch schlecht – solange du weißt, wem du vertraust. Die Post-Liste unten zeigt dir, welche Projekte wirklich dezentral sind – und welche nur vorgeben, es zu sein. Du findest hier Betrugsfälle, tote DEXs, gefälschte Airdrops und echte Alternativen. Lerne, was hinter den Oberflächen steckt. Denn in der Krypto-Welt ist die Oberfläche oft die Falle.