Mango Markets - DEX-Übersicht und Risikobewertung
Mango Markets - Risikobewertung
Mango Markets war eine innovative Solana-basierte DeFi-Plattform für Spot- und Margin-Handel. Nach einem schweren Oracle-Manipulationsangriff 2022 und rechtlichen Herausforderungen wurde sie 2025 geschlossen. Dieses Tool hilft Ihnen, die Risiken und Funktionen zu verstehen.
Ihre Risikobewertung:
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Wichtige Erkenntnisse
- Mango Markets war 2021 ein innovatives DEX auf Solana, das Spot‑ und Margin‑Trading bis zu 10‑fach Hebel bot.
- Ein schwerer Oracle‑Manipulationsangriff 2022 führte zu Verlusten von über 100Mio.$, was das Vertrauen nachhaltig erschütterte.
- Rechtliche Auseinandersetzungen, SEC‑Verhandlungen und ein endgültiger Shutdown im Januar2025 beenden das Projekt.
- Im Vergleich zu Serum und zentralen Börsen wie Binance punktete Mango Markets mit niedrigen Gebühren, verlor jedoch an Sicherheit und Liquidität.
- Für Nutzer bedeutet das: keine neue Position mehr eröffnen, offene Positionen schließen und die zurückgeholten Mittel sichern.
Wenn Sie sich fragen, was Mango Markets ist, dann lesen Sie weiter. Die Plattform war ein DeFi dezentrales Finanzsystem, das auf Smart Contracts basiert und lief vollständig auf der Solana einer Hochgeschwindigkeits‑Blockchain mit niedrigen Transaktionskosten. Ihr natives Token MNGO dient als Governance‑ und Anreiztoken, während USDC ein Stablecoin, der an den US‑Dollar gekoppelt ist als Haupt-Settlement‑Währung verwendet wurde. Der Service richtete sich an Trader, die die Sicherheit einer dezentralen Verwahrung mit den Funktionen zentralisierter Börsen kombinieren wollten.
Funktionsweise und Angebot
Mango Markets ermöglichte vier Kernbereiche:
- Spot‑Handel von Solana‑Tokens mit nahezu sofortiger Ausführung.
- Margin‑Trading mit Hebel von 5‑ bis 10‑fach, unterstützt durch ein on‑chain Risiko‑Management‑System.
- Lending & Borrowing: Nutzer konnten über‑ bzw. unter‑collateralisiertes Liquidität bereitstellen und dafür Zinsen erhalten.
- Perpetual Futures - unbefristete Derivate, die über das native Order‑Book von Serum abgewickelt wurden.
Die Plattform nutzte ein Oracle‑System, das Preise von externen Börsen (z.B. FTX, AscendEX) aggregierte. Durch den Einsatz von MNGO-Token‑Liquiditätsanreizen konnten Market‑Maker zusätzliche Yield‑Möglichkeiten erhalten. Die gesamte Code‑Basis war Open‑Source, sodass Entwickler den Smart‑Contract‑Code auditieren und verbessern konnten.
Der Oracle‑Exploit von 2022 und seine Folgen
Am 11.Oktober2022 wurde Mango Markets Opfer eines koordinierten Angriffs, bei dem Avraham ‘Avi’ Eisenberg die Preis‑Oracles manipulierte. Der Angreifer deponierte 5Mio.USDC, eröffnete gleichzeitig Long‑ und Short‑Positionen auf MNGO‑Perpetuals und kaufte große Mengen MNGO auf externen Börsen, um den Oracle‑Preis künstlich zu erhöhen. Diese überbewerteten Tokens dienten als Kollateral, um über 100Mio.$ zu leihen. Nachdem er die Tokens abverkaufte, fiel der Preis ab, und er konnte zusätzliche Mittel abziehen. Der geschätzte Gesamtschaden lag bei rund 116Mio.$, wobei später 67Mio.$ im Rahmen einer DAO‑Vermittlung zurückerstattet wurden.
Der Vorfall machte deutlich, dass ein einzelnes Oracle‑Modell ein kritisches Single‑Point‑of‑Failure darstellt. Viele Nutzer zogen ihr Kapital ab, und das Vertrauen in die Plattform sank rapide.
Rechtliche Entwicklungen und das Ende von Mango Markets
Nach dem Exploit geriet das Projekt unter regulatorische Beobachtung. Die US‑Sec stellte Anfragen zu möglichen Verstößen gegen Wertpapiergesetze. Parallel wurde Eisenberg wegen Betrugs und Marktmanipulation verhaftet (Dezember2022). Im April2024 wurde er verurteilt, bis ein US‑Richter im Mai2025 das Urteil aufhob. Trotz des Rechtsstreits entschied das Mango‑Team im Januar2025, den Betrieb vollständig einzustellen. Alle offenen Positionen wurden zum Liquidationspreis abgewickelt, und die letzten Services (Mangov4, Boost) wurden deaktiviert.
Die Schließung bedeutete, dass keine neuen Trades, Leihgeschäfte oder Liquidationsmechanismen mehr verfügbar sind. Nutzer wurden aufgefordert, ihre restlichen Token sofort aus den Smart Contracts zu transferieren.

Vergleich mit anderen DeFi‑ und zentralen Börsen
Merkmal | Mango Markets | Serum | Binance |
---|---|---|---|
Blockchain | Solana | Solana | Eigene (Binance Chain) & Multi‑Chain |
Hebel | 5‑10× | Keine (nur Spot) | bis 125× (vor 2023) |
Gebühren | ~0,02% (netto) | ~0,04% | 0,1% - 0,02% (VIP) |
Custody | Benutzer‑kontrolliert (non‑custodial) | Benutzer‑kontrolliert | Custodial (Konto) |
Oracle‑Risiko | Einzel‑Oracle (kritisch) | Mehrere Datenfeeds | Zentralisierte Preisfeeds |
Status 2025 | Geschlossen | Aktiv | Aktiv |
Der Vergleich zeigt, dass Mango Markets vor allem durch niedrige Gebühren und dezentrale Verwahrung überzeugte, jedoch beim Oracle‑Design und der regulatorischen Widerstandsfähigkeit hinterherhinkte. Serum bleibt ein reines Order‑Book‑DEX ohne Hebel, während Binance weiterhin zentralisiert, aber extrem liquide und reguliert ist.
Nutzererfahrung und technische Hürden
Um Mango Markets zu nutzen, benötigte man einen Solana‑kompatiblen Wallet (z.B. Phantom oder Sollet) und Grundkenntnisse in DeFi‑Begriffen wie Liquidations‑Preis, Collateral‑Ratio und Margin‑Call. Die Dokumentation war umfassend, jedoch nicht für absolute Anfänger gedacht. Im Vergleich zu Binance, wo ein Klick‑und‑Fertig‑Interface ausreicht, war die Lernkurve steiler.
Positive Aspekte laut Community‑Feedback (z.B. Slashdot‑Beitrag 2023):
- Schnelle Ausführung dank Solana‑Durchsatz von über 50k TPS.
- Geringe Transaktionsgebühren (<0,001SOL).
- MNGO‑Reward‑Programm für Liquiditätsanbieter.
Negativ:
- Komplexes Risiko‑Management, das bei hoher Volatilität schnell zu Liquidationen führen kann.
- Der Oracle‑Fehler, der 2022 den Vertrauensbruch auslöste.
- Fehlende Multi‑Oracle‑Absicherung, ein Problem, das inzwischen von neueren Projekten adressiert wird.
Warum das Projekt 2025 beendet wurde
Mehrere Faktoren kulminierten:
- Der 2022‑Exploit senkte das TVL (Total Value Locked) um über 70%.
- Regulatorischer Druck: Die SEC forderte Transparenz über KYC‑Mechanismen und mögliche Wertpapiercharakteristika von MNGO.
- Fehlende Liquidität: Nach dem Angriff verlagerten Trader ihre Mittel zu kompetitiveren DEXs wie Orca oder zu zentralen Börsen.
- Interne Kosten: Weiterer Betrieb von Oracles, Audits und Sicherheitsupdates war nicht mehr rentabel.
Der offizielle Shutdown‑Blog‑Post von Januar2025 empfiehlt allen Nutzern, ihre restlichen Token innerhalb von 30Tagen zu entfernen, da das Smart‑Contract‑Interface bald deaktiviert wird.
Schlussbetrachtung
Für jemanden, der nach einer Mango Markets Review sucht, lautet das Fazit: Das Projekt zeigte, was DeFi‑Innovation auf Solana leisten kann - schnelle, günstige Trades mit dezentraler Sicherheit -, aber ein schwaches Oracle‑Design und regulatorische Hürden führten zum Untergang. Wer heute nach einer dezentralen Alternative sucht, sollte Plattformen mit Multi‑Oracle‑Architekturen (z.B. Saber, Jupiter) oder etablierte zentrale Börsen mit starkem Compliance‑Framework wählen.
Häufig gestellte Fragen
Ist Mango Markets noch aktiv?
Nein. Das Projekt hat im Januar2025 den Betrieb eingestellt und alle Services wurden deaktiviert.
Wie sicher waren die Mittel bei Mango Markets?
Mittel blieben in der Wallet des Nutzers, aber das Oracle‑System war ein klarer Schwachpunkt, der 2022 zu einem über 100Mio.$ Verlust führte zu massiven Liquidationen.
Welches Token wurde für Gebührenrabatte verwendet?
Das native Token MNGO bot Rabatte und Governance‑Rechte.
Welche Alternativen gibt es zu Mango Markets?
Für Solana‑Trader sind Serum (nur Spot), Orca (AMM) und Jupiter (Aggregator) gängige Optionen. Wer Hebel will, kann zu zentralen Börsen wie Binance oder Bybit greifen.
Wie beeinflusst der Shut‑Down meine offenen Positionen?
Alle offenen Positionen wurden automatisch liquidiert. Nutzer sollten bereits vorher Gelder abgezogen haben, um Verluste zu minimieren.
Elke Braunholz
Oktober 4, 2025 AT 10:19Mango Markets hat uns deutlich gezeigt, wie riskant unregulierte DeFi‑Projekte sein können 😡