16Oktober
Untergrund‑Krypto‑Markt in Algerien nach dem Verbot 2025
Veröffentlicht von Edward Windsor

Untergrund-Krypto-Markt Simulator

Simulationsmodus: Erfahren Sie, wie sich der Krypto-Markt nach dem Verbot 2025 in Algerien verändert hat.
Rechtliche Risiken

Haft bis zu 1 Jahr, Geldstrafen bis zu 2 Millionen Dinar.

Hoch
Finanzielle Risiken

Preisprämien von 10-30%, keine Rechtschutz.

Mittel
Operative Risiken

Überwachung, Scams, technische Probleme.

Niedrig

Ergebnisse der Simulation

Volumenänderung:

Nutzeränderung:

Preisprämie:

Transaktionsgebühren:

Warnung: Diese Simulation zeigt nur geschätzte Werte. Die realen Risiken sind schwerer zu bewerten.

Im Juli2025 hat Algerien mit Gesetz Nr.25‑10 ein komplettes Verbot aller Krypto‑Aktivitäten eingeführt. Das brachte den bisher größten Markt im Nahen Osten und Nordafrika plötzlich unter das Radar der Strafverfolgung. Dennoch gibt es ein aktives Schatten‑Ökosystem, das trotz harter Strafen weiter operiert. Dieser Artikel erklärt, warum der Untergrund entsteht, wie er funktioniert und welche Risiken er birgt.

Kurzfassung

  • Gesetz Nr.25‑10 kriminalisiert acht Krypto‑Handlungen und sieht bis zu ein Jahr Haft sowie Geldstrafen bis zu 2Millionen Dinar vor.
  • Der Untergrundmarkt basiert auf Peer‑to‑Peer‑Netzwerken, internationalen Börsen und Stablecoins.
  • Risiken sind rechtlich (Haft, Geldbußen), finanziell (Verlust, erhöhte Gebühren) und operativ (Überwachung, Scams).
  • Experten sehen das Verbot als ineffektiv - es verlagert die Aktivität nur in den Schatten.
  • Für Interessierte gelten strenge Sicherheitsmaßnahmen: VPN, verschlüsselte Kommunikation und Nutzung datenschutzorientierter Coins.

Hintergrund des Verbots

Am 24.Juli2025 veröffentlichte die algerische Regierung Gesetz Nr.25‑10 - ein Gesetz, das jede Form von Kryptowährungen zur Straftat erklärt. Es kriminalisiert acht Aktivitäten, darunter das Ausgeben neuer Tokens, den Erwerb, Verkauf, die Nutzung als Zahlungsmittel und das Betreiben von Mining‑Operationen. Strafen reichen von 200000 bis 2Millionen algerischen Dinar (ca. 1540$ bis 14700$) und bis zu einem Jahr Haft. Wiederholte Verstöße verdoppeln die Strafe.

Der Gesetzestext definiert Kryptowährung als „virtuelles Instrument, das als Tauschmittel über ein Computersystem verwendet wird, ohne Unterstützung einer Zentralbank“. Damit wird jede Form von digitalem Asset offiziell verboten.

Vor dem Verbot war Algerien laut einem Chainalysis-Bericht von 2024 das größte Krypto‑Volumen im MENA‑Raum. Die Verhängung des Verbots stellt einen radikalen Kurswechsel dar.

Wie funktioniert der Untergrund‑Krypto‑Markt?

Obwohl offizielle Börsen geschlossen sind, laufen Transaktionen über drei Hauptwege weiter:

  1. Peer‑to‑Peer‑Handel - lokale Gruppen nutzen verschlüsselte Messenger‑Dienste, um Käufer und Verkäufer direkt zu verbinden.
  2. Internationale Krypto‑Börsen - Nutzer greifen über VPNs auf Plattformen wie Binance oder KuCoin zu, um größere Volumina zu handeln.
  3. Stablecoins - US‑Dollar‑gebundene Tokens (z.B. USDT) dienen als Wertaufbewahrungsmittel, weil sie leichter über Grenzen hinweg transferiert werden können.

Um die Entdeckung zu vermeiden, setzen Akteure häufig Datenschutz‑orientierte Kryptowährungen (z.B. Monero) und dezentrale Austausch‑Protokolle (DEX) ein. Kommunikation erfolgt über verschlüsselte Apps wie Signal oder Telegram, oft in speziell verschlüsselten Channels.

Risiken für Teilnehmende

Die Teilnahme am Untergrund birgt drei Risiko‑Kategorien:

  • Rechtliche Risiken: Haft von zwei Monaten bis zu einem Jahr, Geldbußen bis 2Millionen Dinar, ein Strafregister, das zukünftige Arbeits- und Reisechancen einschränkt.
  • Finanzielle Risiken: Gefahr von staatlicher Beschlagnahmung, keine rechtliche Möglichkeit, bei Betrug oder Diebstahl Hilfe zu erhalten, Preisprämien von 10‑30% wegen begrenzter Liquidität.
  • Operative Risiken: Überwachung durch Sicherheitsbehörden, Infiltration von Netzwerken, höhere Anfälligkeit für Betrugsmaschen, technische Probleme bei nicht regulierten Plattformen.

Die Financial Action Task Force (FATF) hat Algerien mit strikteren AML‑ und CTF‑Richtlinien unter Druck gesetzt, was die Gesetzgebung zusätzlich legitimiert.

Marktgröße und Dynamik - ein Vergleich

Marktgröße und Dynamik - ein Vergleich

Vergleich: Krypto‑Markt vor und nach dem Verbot 2025
ParameterVor dem Verbot (2024)Nach dem Verbot (2025‑2026)
Geschätztes Handelsvolumen (USD)1,2Mrd.~300Mio. (geschätzt)
Aktive Nutzer (Schätzung)≈450000≈120000
Durchschnittliche Transaktionsgebühr0,2%0,5‑1,2%
Preis‑Premium auf Bitcoin0 %+15% bis +30%
Häufigste HandelswegeBörsen, lokale Wallet‑AppsPeer‑to‑Peer, internationale Börsen via VPN, Stablecoins

Die Zahlen beruhen auf Schätzungen von Chainalysis und lokalen Beobachtern. Zwar schrumpft das Gesamtvolumen, doch die Preisprämien und die Kosten für sichere Zugänge erhöhen die Attraktivität für erfahrene Händler.

Expertenmeinungen

Fintech‑Analyst Amir Haddadi fasst das Verbot zusammen: „Algerien sendet ein klares Signal, dass es nicht am globalen DeFi‑Experiment teilnehmen will.“ Kritiker warnen, dass das Verbot Innovationen erstickt und ausländische Investitionen abschreckt. Die FATF-Leitlinien waren ein wesentlicher Treiber, weil Algerien internationale Druckpunkte in Bezug auf Geldwäsche und Terrorfinanzierung vermeiden wollte.

Erfahrungen aus China zeigen, dass ein komplettes Verbot die Aktivität nicht eliminiert, sondern nur in den Untergrund drängt - ein Trend, den Algerien nun ebenfalls erlebt.

Praktische Tipps für die sichere Teilnahme

Wer sich trotz Verbot im Krypto‑Markt bewegen will, sollte folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Verwende einen zuverlässigen VPN mit No‑Log‑Politik, um die IP‑Adresse zu verbergen.
  2. Nutze verschlüsselte Messenger (Signal, Telegram‑Secret‑Chats) für die Kontaktaufnahme.
  3. Setze Multi‑Signature‑Wallets ein und lagere den privaten Schlüssel offline.
  4. Bevorzuge Datenschutz‑Coins (Monero, Zcash) für besonders sensible Transaktionen.
  5. Vermeide zentrale Plattformen; greife stattdessen auf DEX‑Protokolle wie Uniswap oder PancakeSwap zu.
  6. Teste jede Gegenpartei mit kleinen Beträgen, bevor du größere Summen transferierst.
  7. Halte dich an das Prinzip "Need‑to‑Know" - je weniger Personen im Netzwerk, desto geringer das Risiko einer Infiltration.

Selbst mit diesen Sicherheitsvorkehrungen bleibt das Risiko hoch. Wer nicht bereit ist, die rechtlichen Konsequenzen zu tragen, sollte den Krypto‑Bereich komplett meiden.

Zukunftsausblick

Wie sich der Untergrundmarkt langfristig entwickelt, hängt von drei Faktoren ab:

  • Durchsetzungskapazität: Wenn Algerien nicht über genügend Ressourcen verfügt, um das Netzwerk zu zerschlagen, könnte sich ein stabiler Schattenmarkt etablieren.
  • Technologische Weiterentwicklungen: Fortschritte bei privaten Blockchains, Zero‑Knowledge‑Proofs und dezentralen Identitätslösungen können die Anonymität stärken und die Durchsetzung erschweren.
  • Politische Kurskorrektur: Wirtschaftlicher Druck und das wachsende Interesse an Blockchain‑Technologie könnten die Regierung zu einer liberaleren Haltung bewegen.

Bis ein klarer Wendepunkt eintritt, bleibt die Situation volatil. Beobachter empfehlen, die regulatorischen Signale genau zu verfolgen, da ein plötzliches Durchgreifen oder ein unerwartetes Policy‑Shift die Spielregeln rapide ändern kann.

Häufig gestellte Fragen

Ist der Besitz von Bitcoin in Algerien illegal?

Ja. Das Gesetz Nr.25‑10 verbietet das Halten, Kaufen, Verkaufen und die Nutzung von Bitcoin und allen anderen Kryptowährungen. Schon das bloße Eigentum kann zu Geldbußen und bis zu einem Jahr Haft führen.

Wie kann man legal an Krypto‑Handel teilnehmen, wenn man in Algerien lebt?

Derzeit gibt es keinen legalen Weg, Krypto‑Handel innerhalb Algeriens zu betreiben. Der einzige legale Ansatz wäre, das Land zu verlassen oder in Länder zu ziehen, in denen Krypto‑Aktivitäten erlaubt sind.

Welche Strafen drohen bei einem Erstverstoß?

Ein Erstverstoß kann mit einer Geldstrafe zwischen 200000 und 1Million Dinar (ca. 1540$‑7700$) und einer Haftstrafe von zwei Monaten bis zu einem Jahr geahndet werden.

Warum setzen Untergrundakteure Stablecoins ein?

Stablecoins bieten eine stabile Wertaufbewahrung (oft an den US‑Dollar gebunden) und lassen sich leichter über internationale Börsen bewegen, ohne dass starke Preisschwankungen das Risiko erhöhen.

Gibt es Anzeichen dafür, dass Algerien das Verbot lockernd überdenken könnte?

Bisher gibt es keine offiziellen Signale. Wirtschaftlicher Druck und das globale Interesse an Blockchain‑Technologie werden jedoch von Analysten als mögliche Treiber für zukünftige Änderungen genannt.

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