18Dezember
Kryptomining in Georgien: Regelungen und Lizenzierung
Veröffentlicht von Edward Windsor

Kryptomining in Georgien: Lizenz-Vergleich

VASP-Lizenz

Gilt für das gesamte Land. Standard-Steuersatz von 15% Körperschaftssteuer.

  • Einmalig 3.500 USD + 1.000 USD/Jahr
  • Vollumfängliche AML/CFT-Pflichten
  • Geeignet für Großunternehmen
FIZ-Krypto-Lizenz

Steuerfrei auf Krypto-Einnahmen, nur in Tiflis gültig.

  • Einmalig 2.000 USD + 500 USD/Jahr
  • Vereinfachte Berichtspflichten
  • Geeignet für Start-ups

Empfohlene Lizenz:

Vorteile:

    TL;DR

    • Kryptomining ist in Georgien legal und steuerfrei für Privatpersonen.
    • Kommerzielle Miner benötigen keine spezielle Mining‑Lizenz, sondern ggf. eine VASP‑ oder FIZ‑Lizenz.
    • VASP‑Lizenz gilt für das gesamte Land, FIZ‑Lizenz bietet steuerfreie Offshore‑Struktur in Tiflis.
    • AML/CFT‑Regeln sind seit 2023 verpflichtend - KYC, Verdachtsmeldungen und regelmäßige Audits.
    • Standortwahl hängt von Stromkosten, Kühlung und Infrastruktur ab - Berge vs. Industriegebiete.

    Kryptomining in Georgien ist ein schnell wachsendes Segment, das durch klare rechtliche Rahmenbedingungen und günstige Energiekosten begünstigt wird. Die Republik Georgien hat sich als einer der Top‑10‑Standorte weltweit für Krypto‑Mining etabliert, wobei etwa 5% der globalen Mining‑Leistung im Land verarbeitet wird.

    Rechtlicher Rahmen und Aufsichtsbehörden

    Georgien reguliert Krypto‑Aktivitäten primär durch die Nationalbank Georgiens (NBG). 2023 hat die NBG das Virtual Asset Service Provider (VASP)‑Registrierungsgesetz eingeführt, das den rechtlichen Rahmen für digitale Vermögensdienste definiert. Die Umsetzung soll bis 2026 abgeschlossen sein.

    Parallel existiert die Tbilisi Free Zone (FIZ) Krypto‑Lizenz, ein offshore‑ähnliches Modell mit Steuerbefreiung und vereinfachten Genehmigungsverfahren. Beide Modelle unterliegen den AML/CFT‑Vorschriften, die von der Financial Monitoring Service (FMS) überwacht werden.

    Lizenztypen: VASP versus FIZ

    Die Wahl zwischen einer VASP‑Lizenz und einer FIZ‑Lizenz hängt von Geschäftsmodell und Standortpräferenz ab.

    Vergleich VASP‑Lizenz vs. FIZ‑Krypto‑Lizenz
    Kriterium VASP‑Lizenz (Landesweit) FIZ‑Krypto‑Lizenz (Tiflis)
    Steuerstatus Standard‑Steuersatz (15% Körperschaftssteuer) Steuerfrei auf Krypto‑Einnahmen
    Geltungsbereich Gesamtes Territorium Georgiens Beschränkt auf die Freizone Tiflis
    Lizenzgebühr Einmalig 3.500USD + 1.000USD/Jahr Einmalig 2.000USD + 500USD/Jahr
    AML/CFT‑Pflichten Vollumfänglich, regelmäßige Audits Vollumfänglich, aber vereinfachte Berichtspflicht
    Geeignet für Großunternehmen, die national expandieren wollen Start‑Ups und internationale Investoren, die steueroptimiert operieren möchten

    Für reine Mining‑Betriebe ohne Krypto‑Handel reicht oft die Registrierung als normales Unternehmen. Eine zusätzliche VASP‑Lizenz wird nur dann nötig, wenn das Unternehmen Wallet‑Dienste, Austausch oder andere Finanz‑Services anbietet.

    Steuerliche Behandlung von Mining‑Einnahmen

    Privatpersonen, die in Georgien minen, genießen eine Kryptomining Georgien‑Steuerbefreiung - sämtliche Erträge gelten als persönliches Eigentum und werden nicht als Einkommen besteuert. Unternehmen hingegen unterliegen der regulären Körperschaftssteuer von 15%, es sei denn, sie nutzen die FIZ‑Lizenz, die die Krypto‑Einnahmen komplett von der Steuer befreit. Wichtig ist, dass die Herkunft der Erträge nachweislich aus legalem Mining stammt, um keine Probleme mit dem FMS zu provozieren.

    Standortwahl und Energiekosten

    Standortwahl und Energiekosten

    Die Strompreise in Georgien liegen bei etwa 0,05USD/kWh, deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Zwei Hauptszenarien:

    • Gebirgslage: Regionen wie Svaneti oder Adjara bieten nahezu kostenfreie Stromversorgung dank überschüssiger Wasserkraft. Der Nachteil ist eine schlechtere Infrastruktur für große Datenzentren.
    • Industriegebiete: Tiflis und Kutaisi bieten stabile Netzanbindung, moderne Büro‑ und Lagerflächen sowie staatliche Förderungen für Technologieunternehmen.

    Die kühle Bergluft reduziert zudem die Kühlungs‑kosten um bis zu 30%, was die Gesamtkosten von Mining‑Farmen erheblich senkt.

    AML/CFT‑Regelungen und Compliance

    Seit August 2023 gelten strenge AML/CFT‑Vorschriften für alle Krypto‑Dienstleister. Kernpunkte:

    • KYC‑Verfahren für jeden Nutzer, inkl. Identitätsnachweis und Wohnsitzprüfung.
    • Monatliche Verdachtsmeldungen an den FMS bei ungewöhnlichen Transaktionen.
    • Jährliche Sicherheits‑ und Risiko‑Audits durch akkreditierte Prüfer.

    Die IMF‑Empfehlungen vom 18.März2024 betonen die Notwendigkeit dieser Kontrollen, weshalb die NBG die Durchsetzung bis 2026 vollständig automatisieren will.

    Praktische Schritte zur Gründung einer Mining‑Operation

    1. Unternehmensgründung: Registrieren Sie ein Unternehmen beim georgischen Handelsregister (Kosten ca. 500USD).
    2. Lizenzwahl: Prüfen Sie, ob Sie nur eine Unternehmensregistrierung benötigen oder zusätzlich eine VASP‑ bzw. FIZ‑Lizenz.
    3. Stromvertrag: Verhandeln Sie mit lokalen Energieversorgern, bevorzugt in gebirgigen Regionen für günstige Tarife.
    4. Hardware‑Beschaffung: Setzen Sie auf energieeffiziente ASIC‑Modelle (z.B. Antminer S19 Pro, 110TH/s, Energieverbrauch 3250W).
    5. Compliance‑Setup: Implementieren Sie KYC‑Software, schulen Sie Mitarbeiter zu AML‑Procedures und richten Sie ein internes Reporting‑System ein.
    6. Audits und Lizenzrenewal: Nach dem ersten Jahr jährliche Lizenzverlängerung und externe Sicherheitsprüfung durchführen.

    Ein typisches Start‑Up‑Budget für eine 10‑Petahash‑Anlage liegt bei etwa 2,5MillionenUSD, wobei etwa 40% auf Strom, 30% auf Hardware und 20% auf Lizenz‑/Compliance‑Kosten entfallen.

    Experteneinschätzungen und Ausblick

    Rechtsexperten betonen, dass die klare Gesetzgebung Investitionssicherheit schafft. Wirtschaftsanalyse‑Firmen schätzen, dass der Mining‑Sektor bis 2030 etwa 12% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von Georgien ausmachen könnte, getrieben durch weitere Energie‑Optimierung und Ausbau von Rechenzentren.

    Dennoch warnen Analysten vor möglichen Änderungen im Bereich Energie‑Steuerpolitik. Die Regierung prüft seit 2024 ein Modell, bei dem Miner einen kleinen Beitrag zur Netzstabilität leisten müssen - etwa 0,5% des erzeugten Stroms. Betreiber sollten diese Entwicklungen beobachten, um rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen.

    Häufig gestellte Fragen

    Ist Kryptomining in Georgien legal?

    Ja, das Mining von Kryptowährungen ist in Georgien vollständig legal. Privatpersonen zahlen keine Steuern auf Mining‑Einnahmen, Unternehmen unterliegen den regulären Unternehmenssteuern oder können die steuerfreie FIZ‑Lizenz nutzen.

    Brauche ich für ein Mining‑Farm eine spezielle Lizenz?

    Für reines Mining ist keine separate Lizenz nötig. Es reicht, das Unternehmen im Handelsregister anzumelden. Eine VASP‑ oder FIZ‑Lizenz wird nur erforderlich, wenn Sie zusätzlich Wallet‑ oder Austausch‑Dienste anbieten.

    Wie hoch sind die Stromkosten für Mining in Georgien?

    Der durchschnittliche Strompreis liegt bei etwa 0,05USD pro Kilowattstunde. In gebirgigen Regionen können Betreiber sogar von nahezu kostenfreiem Strom profitieren, weil überschüssige Wasserkraft genutzt wird.

    Welche AML‑Pflichten gelten für Krypto‑Unternehmen?

    Alle Krypto‑Dienstleister müssen KYC‑Verfahren durchführen, verdächtige Transaktionen an den Finanzüberwachungsservice melden und jährliche Audits von akkreditierten Prüfern vorlegen.

    Welche Vorteile bietet die FIZ‑Krypto‑Lizenz?

    Die FIZ‑Lizenz ermöglicht steuerfreie Krypto‑Einnahmen, geringere Lizenzgebühren und vereinfachte Berichtspflichten, ist jedoch geografisch auf die Freizone Tiflis beschränkt.

    10 Kommentare

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      Alexander H.

      Oktober 4, 2025 AT 03:13

      Interessant, wie Georgien das ganze Thema so pragmatisch angeht. Keine Steuern für Privatleute, klare Regeln für Unternehmen - das ist eigentlich das, was andere Länder seit Jahren verpassen. Ich hab mal in der Schweiz versucht, was aufzubauen, und da war jedes Formular eine Odyssee. Hier scheint man einfach zu sagen: Mach was, aber halte dich an die Regeln. Und die Energiepreise… 0,05 USD/kWh? Das ist kein Mining, das ist ein Geschenk der Natur. Ich wette, in zehn Jahren gucken alle auf Georgien und fragen sich, warum wir das nicht früher nachgemacht haben.

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      Hannah Klein

      Oktober 4, 2025 AT 21:49

      Ich finde es schockierend, dass ein Land mit einer so instabilen politischen Geschichte plötzlich als Krypto-Hotspot gilt. Wer kontrolliert eigentlich, dass die Gelder nicht aus kriminellen Quellen stammen? Die AML-Vorschriften klingen gut auf dem Papier, aber in der Praxis? Ich habe schon zu viele Fälle gesehen, wo Compliance nur ein Marketing-Tool ist. Und jetzt soll das ganze Land ein Labor für unregulierte digitale Währungen werden? Das ist kein Fortschritt - das ist eine Einladung an Geldwäscher.

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      rainer padlan

      Oktober 5, 2025 AT 19:20

      Deutschland macht alles kaputt mit seiner Bürokratie und dann kommt Georgien und macht es richtig. Wir haben Steuern auf Bitcoin, wir haben Meldepflichten für jede kleine Transaktion, wir haben Leute die sich über Mining aufregen als wäre es ein Verbrechen. Hier in Georgien denken sie: Wer Energie hat, der kann auch rechnen. Und das ist doch logisch. Wer will schon in einem Land leben wo man fürs Rechnen Strafen kriegt? Die Deutschen haben Angst vor dem, was sie nicht kontrollieren können. Aber das ist doch das Wesen von Krypto. Freiheit. Nicht Kontrolle.

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      Elke Braunholz

      Oktober 6, 2025 AT 07:05

      Ich bin einfach nur traurig 🥺 Wie kann man so eine wunderschöne Landschaft wie die kaukasischen Berge nur zu einer riesigen Serverfarm machen? Ich stelle mir vor, wie die alten Dörfer in Svaneti verschwinden, weil die Miner die Wasserkraft abzapfen. Und dann kommt noch diese FIZ-Zone mit ihren steuerfreien Milliardären… Wo bleibt die Seele? Wo bleibt die Nachhaltigkeit? Ich fühle mich, als würde die Menschheit sich selbst verkaufen - für ein paar zusätzliche Hashes. 🌍💔

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      Sabine Bardon

      Oktober 6, 2025 AT 13:00

      Die ganze Geschichte ist ein Mythos. 5% der globalen Mining-Leistung? Woher kommt diese Zahl? Wer hat das gemessen? Und wer garantiert, dass die Energie wirklich überschüssig ist? In Wirklichkeit verbraucht Georgien seit 2022 mehr Strom als es produziert - die Miner sind der Grund. Die Regierung lügt, um Investoren anzulocken. Und dann reden die Leute von „Freiheit“. Nein. Das ist Ausbeutung. Mit einem sauberen Anstrich.

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      Nadine Kroher

      Oktober 6, 2025 AT 15:12

      Ich war letztes Jahr in Tiflis und habe einen kleinen Miner besucht - total nett, die Jungs aus Russland und Kasachstan. Die haben mir erzählt, dass sie wegen der Kälte sogar die Server im Keller haben, weil es draußen kühler ist als drinnen 😄 Und die Suppe im Restaurant war unglaublich! 🤗 Ich finde es so cool, dass so viele Leute aus der ganzen Welt dorthin ziehen, nur weil es dort eine Chance gibt. Nicht weil sie reich werden wollen, sondern weil sie endlich etwas machen können, ohne dass die Regierung ihnen ständig auf die Finger haut. 🇬🇪✨

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      Scott Specht

      Oktober 7, 2025 AT 09:01

      Ich finde es beeindruckend, wie klar die Strukturen hier sind. VASP vs. FIZ - das ist kein Chaos, das ist ein kluges System. Jeder kann sich entscheiden, wo er hingehört: als globaler Player mit voller Compliance oder als agiler Startup mit steuerfreier Luft. Und die Hardware-Empfehlungen? Perfekt. Antminer S19 Pro ist der Standard, weil er einfach funktioniert. Kein Marketing-Gesülze, nur Fakten. Das ist, was man braucht, wenn man ernsthaft etwas aufbauen will. Endlich jemand, der nicht nur redet, sondern baut.

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      Cathrine Kimani

      Oktober 7, 2025 AT 11:41

      Es ist bemerkenswert, wie eine kleine Nation wie Georgien durch klare, transparente Regulierung eine globale Rolle einnimmt - im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern, die sich in moralischer Selbstgerechtigkeit verlieren. Die Steuerbefreiung für Privatpersonen ist nicht etwa ein Fehler, sondern ein Ausdruck von Vertrauen in die individuelle Verantwortung. Wer in der Lage ist, Energie zu nutzen, um digitale Werte zu schaffen, der verdient es, diese Erträge zu behalten. Die AML-Regeln sind nicht übertrieben - sie sind notwendig und ausgewogen. Wer sich nicht daran hält, sollte nicht am Markt teilnehmen. Es ist kein Freifahrtschein, sondern ein Rahmen, der Fairness gewährleistet. Und ja, die Energiepreise sind günstig - aber nur, weil Georgien seine natürlichen Ressourcen intelligent nutzt, nicht weil es sie verschwendet. Das ist ein Modell, das andere Länder mit Respekt studieren sollten, nicht mit Vorurteilen ablehnen.

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      Jens Addicted

      Oktober 8, 2025 AT 09:04

      Manchmal denke ich, dass wir alle zu sehr an Geld denken, wenn wir über Kryptomining reden. Aber es geht doch um etwas Größeres: um die Verlagerung von Macht. Früher kontrollierten Banken das Geld. Dann kamen die Staaten mit ihren Zentralbanken. Jetzt? Jeder mit Strom und einem ASIC kann ein Teil des Netzwerks sein. Das ist keine Revolution - das ist Evolution. Und Georgien ist einfach der Ort, der diesen Prozess nicht behindert. Die FIZ-Zone ist kein Steuerhinterziehungslager, sondern ein Experiment in wirtschaftlicher Freiheit. Und wenn jemand sagt, das ist zu gut, um wahr zu sein - dann hat er vielleicht nur Angst, dass er selbst nie so mutig war.

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      Christian langerome

      Oktober 9, 2025 AT 07:19

      Die ganze Diskussion ist lächerlich. Wer sagt, dass Mining schlecht ist? Wer hat das entschieden? Wer hat das Recht, zu bestimmen, was jemand mit seiner Energie tun darf? Ich verstehe nicht, warum Leute, die in Berlin auf der Straße sitzen und über Klimawandel jammern, gleichzeitig gegen Miner sind, die in den Bergen Strom nutzen, den sonst niemand braucht. Das ist nicht Kapitalismus - das ist Konservatismus mit einem digitalen Namen. Wenn du echte Nachhaltigkeit willst, dann unterstütze die, die Energie nutzen, die sonst verloren geht. Nicht die, die ihre eigenen Konsumgewohnheiten nicht ändern wollen. Georgien macht es richtig. Die anderen können weiterhin ihre Solarpaneele aufs Dach klemmen und dann noch eine Steuer dafür zahlen.

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